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Mentor

 

 

Das Projekt Mentor am KBBZ Halberg (Kurzinformation)

Die aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanzierte Gemeinschaftsinitiative EQUAL zielt darauf ab, neue Wege zur Bekämpfung von Diskriminierung und Ungleichheiten von Arbeitenden und Arbeitsuchenden auf dem Arbeitsmarkt zu erproben. Im Vordergrund steht die Förderung von Human-Ressourcen, insbesondere die berufliche Integration am Arbeitsmarkt benachteiligter Personengruppen sowie die Verbesserung des lebensbegleitenden Lernens und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Inhaltlich kann es sich dabei um Prozessinnovationen (z.B. neue Methoden/Konzepte), um zielorientierte Innovationen (z.B. neue arbeitsmarktpolitische Zielsetzungen) oder um kontextorientierte Innovationen (z.B. Optimierung institutioneller Strukturen) handeln. Insofern wird EQUAL auch als ein "arbeitsmarktpolitisches Laboratorium" betrachtet.

Im Saarland ist dabei unter der Federführung des DFKI das Projekt Mentor entstanden. Ein Teilprojekt von Mentor wiederum ist das Unterprojekt "Qualification StartUp" (koordinierende Stelle ist hier der Stadtverband Saarbrücken), an dem das KBBZ-Halberg beteiligt ist. Ziel hierbei ist vorrangig die Beschäftigungsfähigkeit, verstanden als eine Erleichterung des Zugangs zum Arbeitsmarkt.

Alle am Unterprojekt "Qualification StartUp" beteiligten Schulen haben Zugriff auf eine Lernplattform, die ebenfalls vom DFKI betreut wird. Mittels dieser Lernplattform ist es unter anderem möglich, e-Learning-Sequenzen zu entwerfen und diese den Schülern zur Verfügung zu stellen. Dabei können die erstellten Inhalte auch von anderen (am Projekt beteiligten) Schulen abgerufen werden.

Die Arbeit des KBBZ-Halberg erstreckt sich auf drei unterschiedliche Maßnahmen:

  1. Geschäftsprozessmodellierung mit ARIS
    Die informatikorientierten Bildungsgänge "IT-Kaufmann" und "Höhere Berufsfachschule für Wirtschaftsinformatik" sind in besonderer Weise auf aktuelle und arbeitsmarktbezogene Qualifikationen angewiesen. Eine immer größere Rolle spielt dabei die IT-orientierte Modellierung von Geschäftsprozessen. ARIS stellt sich dabei als zukunftsorientiertes und arbeitsmarktrelevantes Modul dar.

    Die entsprechenden Klassen können auf zahlreiche Aufgaben im Rahmen der Lernplattform zurückgreifen und so Praxiserfahrung gewinnen. Ebenfalls interessant ist hier die Kooperation mit IDS Scheer, die auch im Rahmen diverser LPM-Veranstaltungen vertieft wurde und wird (Aktuell: Veranstaltung L1.230-3204).

    Multiplikator-Effekte können durch die Nutzung der im Rahmen des Projekts entwickelten Lerninhalte in anderen Schulformen entstehen, so z.B. im Rahmen der Ausbildung zum Industriekaufmann.

  2. Basisqualifikation Deutsch für Arzthelferinnen
    In der Vergangenheit wurden von der Arbeitgeberseite verstärkt Forderungen nach einer Schülerförderung in Bezug auf eine Basisqualifikation in Deutsch an die Schulleitung herangetragen. In der sehr heterogenen Gruppe der Arzthelferinnen sollen deshalb Basisqualifikation wie Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik möglichst individuell und deshalb mit einem Lernprogramm gefördert werden. In dieser Zielgruppe ist die Förderung von Nicht-Muttersprachlerinnen von besonderer Bedeutung.

    Bislang konnte bereits eine Reihe von Unterrichtssequenzen angefertigt werden, mit denen die Schülerinnen im Unterricht arbeiten können. Im Rahmen des Deutschunterrichts zeigte sich bisher eine nachhaltige Verbesserung der entsprechend geförderten Qualifikationen. Ein Abruf über die Mentor-Lernplattform ist ebenfalls möglich. Somit kann dieses Modul, das auch für andere Zielgruppen mit vergleichbaren Defiziten interessant ist, anderen Schulen zur Verfügung gestellt werden.

  3. Fach Finanzdienstleistungen für die Fachoberschule (FOS Teleservice)
    Neben dem allgemeinen Teil der Fachoberschule Wirtschaft und den speziellen Inhalten im Bereich Teleservice wird auch das Fach "Finanzdienstleistungen" unterrichtet. Die Teilnehmer zeichnen sich dadurch aus, dass alle im Teleservice-Bereich der Bank- bzw. Versicherungsbranche ihr obligatorisches Betriebspraktikum ableisten. Dadurch können praktische Erfahrungen mit dem Unterricht verknüpft werden. Die Schüler erhalten einen tieferen Einblick in zukünftige Tätigkeitsfelder und können sich durch diese zusätzlichen Qualifikationen später besser auf dem Arbeitsmarkt positionieren. Durch die Verknüpfung mit IuK-Qualifikationen (z.B. integrierte Nutzung des Internets) wird ein weiterer Wissenszuwachs erreicht.

    Bei dieser Maßnahme stellte sich der Aspekt der Berufsorientierung als besonders interessant heraus. Einige Teilnehmer haben bereits jetzt einen Ausbildungsplatz im Bereich Finanzdienstleistungen gefunden, für andere Teilnehmer wurde deutlich, das dieser Bereich doch nicht den eigenen Neigungen entspricht.

    Bei dieser Maßnahme wurde auf die Entwicklung eigener e-Learning-Module verzichtet. Statt dessen wird in diesem Bereich eine Auswahl der zahlreich vorhanden e-Learning-Angebote eingesetzt, die von Banken und Versicherungen offline und/oder online bereitgestellt werden. Nähere Infos hierzu können per Mail angefordert werden.

Zeitrahmen
01.09.2003-31.12.2004

Mitwirkende
Joachim Weiß, Patrick Schäfer, Dirk Bremer, Reiner Groß (bis Juli 2004), Martin Weiner,
Bernd Freidinger (bis Juli 2003), Jacob Fuhrmann (ab August 2003)

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