KBBZ Halberg besucht Deutsch-Französischen Tag der IT-Sicherheit

IT bewegt die Zukunft

Auf Einladung der IHK des Saarlandes, der Saaris/ikt.Saarland, des CISPA Helmholtz-Zentrum i.G und der Inria (Französisches Nationales Forschungsinstitut für Informatik und Automatisierung) besuchte eine Delegation des KBBZ Halberg den Deutsch-Französischen Tag der IT-Sicherheit am 14. März in der Saarbrücker Kongresshalle.

Wie der Titel der Veranstaltung bereits vermuten ließe, ging es an diesem Tag hauptsächlich um Sicherheitsaspekte in der heutigen von IT-Technologien, Digitalisierung, autonomen Systemen und Hackerangriffen geprägten Zeit.

Von 9:00 UHR morgens bis in die frühen Abendstunden hinein hatten Besucher, Aussteller aus der IT-Branche und Teilnehmer aus der Forschung Gelegenheit sich über Themen wie „Malware Analysis“, „Desinformationsangriffe auf Unternehmen“, „Sicheres Arbeiten in der Cloud“, oder „Aspekte der im Mai wirksam werdenden Europäischen Datenschutzgrundverordnung“ auszutauschen. Das KBBZ Halberg nahm die Einladung dankend an, um sich auf diesem Wege weiter in einem seiner Kerngebiete zu vernetzen.

Vor allem aber wurden bei der Veranstaltung auch Visionen aufgezeigt, wie sich die IT-Branche im Saarland in den nächsten Dekaden entwickeln könnte.

Glaubt man den Ausführungen von Prof. Dr. Michael Backes, Direktor des Center for It-Security, Privacy & Accountability (CISPA), so wird die IT mittelfristig die traditionellen saarländischen Wirtschaftszugpferde Stahl und Kohle sowie Automobilbau ablösen.

Seine Prognosen basieren vor allem auf der Ansiedlung des Helmholtz-Zentrums für IT-Sicherheit an der Universität des Saarlandes, indem auch das CISPA aufgehen wird. Das neue Forschungszentrum wird mit geplanten 800 beschäftigten Wissenschaftlern im Jahr 2026 und dann 50 Millionen Euro Jahresbudget (ohne Drittmittel) das größte seiner Art weltweit sein. Dies bleibt auch von den international agierenden IT-Riesen nicht unbeachtet.

So berichtete Prof. Dr. Backes weiter, dass bereits am Tag der Zentrumsgründung zahlreiche CTOs (Chief Technical Officers, Technische Direktoren) namhafter IT-Unternehmen bei ihm vorstellig wurden, um die Absicht der Zusammenarbeit oder Beteiligung zu erklären.

Es ist damit zu rechnen, dass eher früher als später auch Gebäudekomplexe besagter Unternehmen, die Prof. Dr. Backes namentlich nicht nennen wollte, in der Region entstehen werden, was zusätzliche Arbeitsplätze schaffen wird.

Nach seinem Dafürhalten hat das Saarland aufgrund seiner geographischen Lage in der Großregion, in direkter Nachbarschaft zu zahlreichen europäischen Ländern und Metropolen zudem einen Standortvorteil, was den langfristigen Erfolg des Unterfangens sichern sollte. Sogar der Begriff des Saarland Valley tauchte, in Anspielung auf das amerikanische IT-Mekka Silicon Valley, auf der ein oder anderen Präsentationsfolie des kurzweiligen Vortrags auf. Und das ganz ohne Augenzwinkern, man scheint es also ernst zu meinen.

Zum Abschluss seiner Rede legte Prof. Dr. Backes aber auch noch mal den Finger in die eine oder andere Wunde. So müsse, seiner Meinung nach, auch der Bildungsbereich für das 21. Jahrhundert fit gemacht werden, was den Umgang mit und das Leben und Arbeiten in einer von IT-geprägten Welt angeht. Länder wie USA, Kanada und einige skandinavische Vertreter seien diesbezüglich schon weiter als Deutschland.

Zum Abschluss präsentierte er noch eine erfreuliche Nachricht: Einer Studie zu Folge, die die Entwicklung der Nicht-IT-Jobs im kalifornischen Silicon Valley untersuchte, entstehen im Schnitt fünf Nicht-IT-Arbeitsplätze pro einem Arbeitsplatz, der in der IT-Branche geschaffen wird.

 

Eine zentrale Problemstellung jeder Forschungseinrichtung ist es, wie man die wissenschaftlichen PS auf die Straße bringt, wie also die Ideen und Errungenschaften in die Welt der Wirtschaft einfließen können. Dies gilt natürlich auch für das neue Helmholtz-Zentrum. Eigens deshalb wird an der Universität des Saarlandes nun auch ein neuer Studiengang angeboten, der sich ausschließlich mit der Gründung von Start-Ups bzw.


Unternehmen beschäftigt. Aber auch die berufliche Bildung im Land sollte die Entwicklungen hier genau verfolgen, ist sie doch per Definition ein Gebilde, wo Wirtschaft und Bildung sich treffen. Nimmt man die Entwicklungen im Bereich der IT ernst, müssen auch hier neue Bildungsangebote geschaffen, vielleicht sogar neue Schulformen oder Ausbildungsberufe erdacht werden. Die Voraussetzungen werden in kaum einem anderen Bundesland besser sein.