Im Rahmen meiner Berufsausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten verbrachte ich die Wochen vom 01.06.19 bis zum 14.06.19 im schönen Cavaillon in Südfrankreich. Dank des Schüleraustauschs, der mir von meiner Berufsschule, dem KBBZ Halberg in Saarbrücken, ermöglicht wurde, durfte ich hier, was Kultur, Sprache und Beruf angeht, viele neue Erfahrungen sammeln.
Aufgrund unseres kleinen Praxisteams zu Hause, reiste ich eine Woche später auf unserem Campingplatz an, als die anderen Austauschschüler, weshalb mir der Sprachkurs sowie die „Kennenlern-Woche“ enthalten bleiben mussten. Natürlich waren aber schon nach unserem ersten gemeinsamen Ausflug nach Marseille – der bedeutendsten Hafenstadt Frankreichs – alle gefürchteten Startschwierigkeiten überwunden.
Montags endete dann aber auch schon das anfängliche Urlaubsgefühl, der erste Praktikumstag stand an. Mein Betrieb, die Tierklinik in Robion, circa 10km von Cavaillon entfernt, musste ich mit dem Fahrrad aufsuchen, wobei ich die schöne Umgebung Cavaillons zu genießen versuchte – bei bis zu 37°C manchmal eine echte Herausforderung. Dies sollte jedoch nicht die einzige Hürde sein, denn in der Klinik wurde ausschließlich die Landesprache gesprochen, wodurch ich wiederum schon nach wenigen Tagen mit meinen Sprachkenntnissen große Fortschritte machte. Es bereitete mir großen Spaß immer mehr an Unterhaltungen teil zu haben und damit auch den eigenen Aufgabenbereich zu erweitern, der letztendlich vom Instrumente säubern bis zur OP- Assistenz reichte. Von Tag zu Tag wurde meine Arbeit interessanter, da ich zu Hause eher in der Behandlung tätig bin und somit in eine neue, spannende Rolle schlüpfen durfte. Attraktiv war außerdem die weitreichende Ausstattung der Klinik, wodurch ich zum Bespiel erstmals bei einer Endoskopie dabei sein durfte.
Auch wenn ich zum Ende hin, meine Heimat, meinen Arbeitsalltag, sowie meine Kollegen und Freunde kaum erwarten konnte, bin ich sehr froh darüber, diesen Austausch gemacht zu haben. In meiner Praktikumsanstalt habe ich vieles erlebt und in Beruf wie Sprache einiges dazu gelernt. Auch lernte ich eine andere Arbeitshaltung und –weise kennen und habe für mich neue Sichtweisen auf meinen Beruf gewonnen. Zwar ist man gezwungen seine eigene Komfortzone zu verlassen, aber genau dadurch gewinnt man an Sicherheit, da man über sich selbst hinauswächst.
Allein aus diesem Grund würde ich diesen Austausch empfehlen, egal ob für Anfänger oder Fortgeschrittene. Mir fällt es jetzt leichter auf der Arbeit einen kühlen Kopf zu bewahren und mit neuen Situationen umzugehen und ich hoffe mit meinen erworbenen Sprachkenntnissen glänzen zu können.