Erster Austausch mit Cavaillon

Deutsche Schüler absolvieren betriebliches Praktikum in Frankreich

Die natürliche Nähe zu Frankreich und die vielseitigen Verflechtungen der saarländischen Betriebe jenseits der Grenze legen einen deutsch-französischen Austausch nahe. Einen solchen Austausch am KBBZ Halberg gibt es schon sehr lange. Schon so lange, dass die französischen Lehrer aus Le Havre mittlerweile in Rente gegangen sind. Nach erfolgreicher Partnersuche mit dem Deutsch-Französischen Sekretariat, das die Austausche finanziert, haben wir im Lycée Alexandre Dumas, Cavaillon, Provence, einen neuen Partner gefunden, um diese Tradition erfolgreich fortzusetzen.


Nachdem die französischen Schüler im Herbst 2015 in Saarbrücken waren, nahmen sechs Schüler des KBBZ Halberg vom 23.05. bis 10.062016 die Gelegenheit wahr, berufliche Erfahrungen in Frankreich zu sammeln.

Schüler des KBBZ Halberg auf dem Weg nach Cavaillon
Nachdem durch den Streik der französischen Gewerkschaften die Bahn nicht nach Fahrplan fuhr, war die Ankunft des TGV in Avignon so spät, dass die deutschen Gäste mit den Bus der Schule zur Unterbringung auf dem Campingplatz La Durance in Cavaillon gebracht wurden. Müde bezogen Schülerinnen und Schüler ihre Mobile Homes.

mobile homes auf dem Camping Platz
In der ersten Woche bildeten die deutschen Schülerinnen und Schüler mit jeweils einem französischen Schüler ein Tandem, um im Sprachkurs, als Vorbereitung auf das anschließende zweiwöchige Praktikum, vorhandene Fremdsprachenkenntnisse aufzufrischen bzw. Basiskenntnisse zu erwerben. Die Schülerinnen und Schüler des KBBZ Halbergs absolvieren unterschiedliche Ausbildungen wobei der Schwerpunkt im logistischen Bereich lag. Je nach Ausildungsberuf hatten die französischen Kolleginnen und Kollegen entsprechende Praktikumsplätze organisiert.

Lena Altmaier im Lager für Früchte
Lena Altmaier (Eurologistic Provence): "Es waren 3 lehrreiche und schöne Wochen. Ich hätte noch länger bleiben können. Die Arbeit wurde so angepasst, dass die Sprachschwierigkeiten kein Problem darstellten. Die Kollegen waren sehr hilfsbereit und lieb. Der Austausch war sehr gut zur Auffrischung der Sprache. Ich kann mich nun wieder fließend unterhalten. Prima ist, dass das Praktikum zu den Ausbildungsberufen passt. Der Austausch ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert."

Für den Weg zum Praktikum stellte das Lycée Fahrräder zur Verfügung, die von den deutschen Schülerinnen und Schülern auch zur Gestaltung der täglichen Freizeit genutzt werden konnten, denn neben den Erfahrungen in der französischen Arbeitswelt und dem Gebrauch der französischen Sprache war auch noch Zeit für gemeinsame Unternehmungen - offizielle und spontane.

So hatten die französischen Lehrerinnen und Lehrer unter anderem Klettern in der Felswand und einen Ausflug ans Mittelmeer organisiert. Die Schüler des KBBZ zeigten Ihrerseites Eigeninitiative, und unternahmen am Wochenende selbstgeplante Ausflüge nach Marseille und Avignon auf eigene Faust.
Klettern und Baden in den Calanques

Fixpunkt im Tagesablauf war das gemeinsame Mittagessen in der Schulkantine, deren Vielfalt Begeisterung hervorrief. Verabschiedet wurde die deutsche Gruppe mit einem Grillabend bei dem man auch die Tandempartner aus der ersten Woche wiedertraf.

Grillabend Vielen Dank an die Kolleginnen und Kollegen der französischen Partnerschule, die mit der Vorbereitung und Praktikumssuche beschäftigt waren.

Eindrücke vom Praktikum

Gruppenbild Austausch 2016
Gruppenbild am Abschlussabend

Yasmin Albus arbeitet mit französischen Autoteilen

Yasmin Albus (Midi Auto Cavaillon) mit einem Radkastenschutz im Lager eines Autoteilehändlers.



Paul Adomait in der Ambulanz

Paul Adomait (Ambulances & Taxis Salomon Cavaillon): "Der Austausch war eine gute Gelegenheit mal einen anderen Betrieb und auch ein anderes Land kennen zu lernen. Ich bin mit Ambulanz Fahrzeugen gefahren und habe im Büro gearbeitet. Die Arbeit ist hart und man muss dort sehr flexibel sein, wie in Deutschland auch. Ich habe sehr viele neue Wörter in Französisch kennengelernt und konnte mein freies Sprechen stark verbessern. An diese schönen 3 Wochen werde ich mich gerne erinnern."



Felix Dittlinger im Büro

Felix Dittlinger (Transport Ducourneau): "Ich fand es wirklich lohnenswert am Austausch teilzunehmen, da meine Sprachkenntnisse erheblich gesteigert wurden und der Einblick in eine andere "Arbeitskultur" sehr interessant war. Viele Franzosen sind offener und freundlicher, als Deutsche. Es gibt eine 35-Stunden-Woche und mehr Pausen zwischendurch. Der gleiche Umfang an Arbeit wird in meinem Ausbildungsbetrieb zuhause mit weniger Mitarbeitern bewerkstelligt. Die Verständigung war sehr gut, zwar kann man nur Bruchstücke, aber es reicht aus. Das Wetter war prima, die Menschen, das Essen und das Programm eigentlich auch, jedoch hätte man noch öfter zum Meer fahren müssen. Die Ausflüge nach St Remy und Les Beaux würde ich so auch wieder machen, weil es klassische Orte für die Provence sind, die man gesehen haben muss. Ich kann dem Austausch jedem empfehlen. Ich würde nächstes Jahr gerne wieder mitfahren, weil es echt klasse war!"


Lukas Stolz im Lager für Autoteile
Lukas Stolz (PPAI REYMOND) in einem Lager für Autoteile eines Karosseriebauunternehmens.

deutsch französisches Lehrerteam
Das dt.-frz. Lehrerteam der letzten Woche.