Am Donnerstag den 30. August 2012 war es soweit. Mit einem Festakt wurde die Verleihung der Anerkennung als "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage gefeiert". Das KBBZ Halberg erhält als erste berufliche Schule im Saarland diese Anerkennung.

Das Projekt von ‚Aktion Courage‘ wird im Saarland durch die Landeszentrale für politische Bildung koordiniert. Durch das Programm führte daher deren Leiter Dr. Burkhard Jellonnek. Federführend für die Umsetzung des Projekts war die Klasse ST U1 (Steuerfachangestellte). Als Projektpate konnte Daniel Simarro von SR1 gewonnen werden.

"Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" ist ein Projekt von und für SchülerInnen, die gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, aktiv vorgehen und einen Beitrag zu einer gewaltfreien, demokratischen Gesellschaft leisten wollen.

Um dies zu zeigen, mussten mindestens 70%, aller SchülerInnen, LehrerInnen und aller übrigen Mitarbeitenden der Schule des Kaufmännischen Berufsbildungszentrum (KBBZ) Halberg in Saarbrücken eine Selbstverpflichtungserklärung unterschreiben, dass sie sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung wenden. Was bedeutet, dass der Unterzeichner aktiv einschreitet, wenn es zu einer Diskriminierung kommt.

Dieses Ziel haben wir erreicht, denn wir haben eine Zustimmung von mehr als 75 % bekommen und die Unterschriftenliste wurde bei der Bundeskoordination (BUKO) eingereicht.

Der Titel "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" ist kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern ist eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Eine Schule, die den Titel trägt, ist Teil eines Netzwerkes, das sagt: Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule und für unser Umfeld.

Schulleiter Jacob Fuhrmann begrüßte im voll besetzten Forum die anwesenden Gäste, Schüler und Kollegen.

Jacob Fuhrman

Frau Dr. Backes-Miller und Herr Dr. Jellonek

Karlheinz Wiesen

Die Abteilungsleiterin für berufliche Schulen im Ministerium für Bildung und Kultur, Frau Dr. Backes-Miller, überbrachte die Grußworte des Ministers Ulrich Commerçon. Sie gratulierte dem KBBZ Halberg zu dieser Anerkennung. Unter den 27 Schulen im Saarland, die erfolgreich an diesem Projekt teilgenommen haben, ist das KBBZ Halberg die erste berufliche Schule.

 

Der Beigeordnete des Regionalverbandes Karlheinz Wiesen ging auf die besondere besondere Grenznähe zu Frankreich ein. Dieses Projekt passe gut zum weiteren Engagement des Regionalverbandes für ein weltoffenes Klima an der Saar.

 

Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin von Saarbrücken, gratulierte ebenfalls herzlich. Ebenso wie Josef Jirasek, der das Projekt an der Schule begleitete, betonte sie das Engagement der Schüler der STM1. Nicht nur die organisatorische Herausforderung, dass die Auszubildenden an nur zwei Tagen in der Schule anzutreffen waren, wurde gelöst. Auch gelang es, dass mehr als 70% der Schüler und des Kollegiums die Selbstverpflichtungs­erklärung unterschrieben haben, die sie zu aktivem Einschreiten verpflichtet, wenn es zu einer Form der Diskriminierung kommt. Dies ist eine große Leistung.

Charlotte Britz und Dr. Jellonek

Daniel Simarro und Josef Jirasek

Daniel Simarro erzählte, dass er nicht lange überlegen musste, das Patenamt anzunehmen. Er würdigte ebenfalls die Leistung. Zumal man nicht verschweigen dürfe, dass es vielfach scheitere 70% der Schüler und Lehrer einer Schule zu einer Unterschrift zu überzeugen. Dies müsse man ebenfalls zum Thema machen. "Demokratie muss wehrhaft sein" so zitierte er Bundes­präsident Joachim Gauck anlässlich des 20. Jahrestages der fremden­feindlichen Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen. Die Wehrhaftigkeit einer Demokratie ist keine Sache von Polizei und Verfassungs­schutz sondern stützt sich vor allem auf die Gesellschaft.

 

Das KBBZ Halberg fühlt sich diesem Gedanken verpflichtet. Er ist festgeschrieben im Leitbild und zeigt sich im Unterricht, in den vielen verschiedenen Projekten sowie im Schüleraustausch mit Frankreich.

 

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